Kleine Anfragen im Fall Navalny: Die Bundesregierung stellt sich dumm

Die Bundesregierung konnte auf kleine Anfragen zum Fall Navalny auf ausgesprochen banale Fragen keine Antworten geben. Die Bundesregierung weiß angeblich nicht einmal, wer zusammen mit Navalny eingereist ist, obwohl Einreisen in den Computern der Grenzkontrolle gespeichert werden.

Im Fall Navalny gibt es einige Fragen an die Bundesregierung, die sie nicht beantworten möchte. Sie behauptet, dass sie es nicht kann, aber das ist offensichtlich gelogen. Wir wollen diese Fragen einmal anhand einer kleinen Anfrage und den Antworten der Bundesregierung durchgehen.

Die „zweifelsfreie“ Vergiftung

Die Bundeskanzlerin hat vor der Presse verkündet, die Vergiftung Navalnys mit Nowitschok sei „zweifelsfrei“ erwiesen. Wenn etwas „zweifelsfrei“ ist, sollte man ja auch Antworten haben. Zur Erinnerung: Die Charité sprach in ihrer Pressemeldung zwar von einer Vergiftung, sie konnte aber keinen Giftstoff nennen. Hinzu kommt, dass die Pressemeldung nicht von den behandelnden Ärzten kam, sondern von der Verwaltung des Krankenhauses. Da die Charité schon früher politisch motivierte Diagnosen gestellt hat (zum Beispiel in Sachen Ukraine, die Details finden Sie hier), muss man die Pressemeldung im Fall Navalny meiner Meinung nach als politisch und nicht als medizinisch einstufen.

Die Vergiftung mit Nowitschok hat dann angeblich ein Bundeswehrlabor nachgewiesen. Aber die Details der Untersuchung sind geheim. Russland hat nach eigenen Angaben keine Hinweise auf eine Vergiftung gefunden und kann daher auch kein Strafverfahren einleiten. Ohne Hinweise auf ein Verbrechen kein Strafverfahren.

Nun wäre es für Deutschland ein Leichtes, Russland international zu blamieren und seine Erkenntnisse öffentlich zu machen, oder die Beweise der „zweifelsfreien“ Vergiftung Russland zur Verfügung stellen und Russland damit in die Zwickmühle zu bringen: Entweder ermitteln oder sich bis auf die Knochen blamieren.

Das aber tut Deutschland nicht, obwohl Russland schon mehr als vier offizielle Rechtshilfeersuchen an Deutschland gestellt hat, in denen es um die Übermittlung der deutschen Erkenntnisse bittet. Besonders merkwürdig dabei ist, dass Deutschland mit seiner Weigerung, mit den Russen zusammenzuarbeiten gegen internationale und bindende Abkommen verstößt. Nach dem Europäischen Abkommen über Rechtshilfe in Strafsachen ist Deutschland verpflichtet, auf Russlands Fragen zu antworten, wie ich hier unter Bezug auf den Text des Abkommens aufgezeigt habe.

Deutschland beruft sich darauf, stattdessen die Ergebnisse an die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) weitergegeben zu haben. Aber auch die OPCW hat die fraglichen Informationen von Deutschland nicht bekommen, in den an die OPCW geschickten Unterlagen waren alle Informationen über die Untersuchungsergebnisse der Bundeswehr geschwärzt. Und bei ihrer eigenen Untersuchung von Bioproben von Navalny, die die OPCW aber erst Wochen nach dem Vorfall entnehmen konnte, hat sie keine verbotenen chemischen Kampfstoffe gefunden.

Nervenkampfstoff nach Deutschland geschmuggelt – Na und?

Wie wir uns erinnern, gibt es inzwischen drei Versionen der angeblichen Vergiftung von Navalny. Zuerst soll es der Tee am Flughafen gewesen sein. Dann waren es mysteriöse Wasserflaschen, auf die wir jetzt eingehen werden und aktuell war Nowitschok angeblich in Navalnys Unterhose.

Die Wasserflaschen waren besonders mysteriös. Angeblich waren sie mit Nowitschok kontaminiert. Sie wurden von Navalny-Anhängern aus seinem Hotelzimmer entwendet und sind dann zusammen mit Navalny nach Deutschland gelangt. Hier kommt das deutsche Strafrecht ins Spiel. Wer derart hochgiftige Substanzen oder mit ihnen kontaminierte Gegenstände über die Grenze nach Deutschland bringt, macht sich strafbar, erst recht, wenn er sie nicht bei der Einreise meldet.

Auf eine kleine Anfrage konnte die Bundesregierung jedoch nicht beantworten, wie die Wasserflaschen, an denen die Bundeswehr dann Nowitschok gefunden haben will, ins Land gekommen sind. Das sagt die Bundesregierung in Beantwortung der Fragen 15 und 16 ganz offen:

War der Bundesregierung bereits zum Zeitpunkt des Fluges von Omsk nach Berlin bekannt, dass der Gründer von „Cinema for Peace“ dem Stab Nawalnys auf dessen Bitte hin gestattet haben soll, die Wasserflaschen, von denen eine kontaminiert gewesen sein soll, im Rettungsflugzeug mitzunehmen (https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/nawalnyjs-vergiftung-was-geschah-in-zimmer-239-16958702-p2.html)?
Nein.
Wo bzw. bei wem befand sich die (mutmaßlich) kontaminierte Wasserflasche während des Fluges von Omsk nach Berlin nach Kenntnis der Bundesregierung?
Der Bundesregierung liegen hierzu keine Erkenntnisse vor

Wegen des Einschmuggelns chemischer Kampfstoffe nach Deutschland müsste nun die Staatsanwaltschaft ermitteln, denn laut offizieller Version war mindestens eine der Flaschen mit Nowitschok kontaminiert, die Leute wussten das und haben sie nach Deutschland geschmuggelt. Die Bundesregierung behauptet, nichts davon zu wissen, obwohl diese Flaschen dann im Bundeswehrlabor gelandet sind. Hat denn die Bundeswehr keine Fragen über die Herkunft dieser „Beweismittel“ gestellt?

Die gründliche Untersuchung in Deutschland

Wie „gründlich“ die angebliche Untersuchung der Bundeswehr war, die die „zweifelsfreie“ Vergiftung von Navalny erbracht hat, zeigen sich an Frage und Antwort Nummer 64:

Hat die Bundesregierung Untersuchungen darüber anstellen lassen, weil sich Spuren von Nowitschok an Alexej Nawalnys Händen befunden haben sollen, ob sich dessen Fingerabdrücke auf der kontaminierten Flasche nachweisen lassen (https://www.zeit.de/2020/38/deutsch-russischebeziehung-alexej-nawalny-nord-stream-2/komplettansicht)?
Zur Frage der Fingerabdrücke liegen der Bundesregierung keine Erkenntnisse vor.

Wir haben also die angebliche Tatwaffe (Wasserflasche) und niemand kommt auf die Idee, Fingerabdrücke zu nehmen? Würde ein Kriminalpolizist so arbeiten, dürfte er wohl ab morgen als Politesse Strafzettel für Falschparken verteilen, anstatt Mordfälle zu untersuchen.

Und es ist kein Scherz, es wurden – laut Bundesregierung – tatsächlich keine Fingerabdrücke genommen, wie die nächste Frage und Antwort zeigen:

Hat die Bundesregierung darauf hingewirkt, dass von der mit Nowitschok kontaminierten Flasche Fingerabdrücke abgenommen und identifiziert worden sind, und wenn ja, mit welchen Ergebnissen, welche Personen konnten ggf. identifiziert werden, und wenn nein, warum nicht?
Die Einleitung kriminaltechnischer Untersuchungen liegt nicht in der Zuständigkeit der Bundesregierung. Auf die Antwort zu den Fragen 30 und 64 wird verwiesen

Die Antwort auf Frage 64 haben wir gesehen, die Antwort auf Frage 30 lautet:

„Bei dem Angriff zum Nachteil von Alexej Nawalny handelt es sich um eine mutmaßlich in Russland begangene Tat gegen einen russischen Staatsangehörigen. Somit sind allein die Strafverfolgungsbehörden der Russischen Föderation zuständig, diese Straftat zu verfolgen.“

Deutschland fordert von Russland, dass es Ermittlungen aufnimmt. Aber das Beweisstück (Wasserflasche) wird den russischen Behörden vorenthalten und dürfte inzwischen in Sachen Fingerabdrücke unbrauchbar sein, nachdem es im Labor gründlich untersuchht wurde. Nur Fungerabdrücke hat niemand genommen. Also weiß man nicht einmal, ob Navalny die Flasche überhaupt berührt hat, wer sie möglicherweise kontaminiert hat und so weiter.

Aber trotzdem ist alles „zweifelsfrei“ erwiesen. Sagt die Bundesregierung.

Regierung weiß nicht, wer mit Navalny nach Deutschland gereist ist?

Eine Schlüsselfigur in dem Fall ist Maria Pewtschich, über die ich hier ausführlich berichtet habe. Pewtschich hat in Interviews erzählt, sie habe die Wasserflaschen nach Deutschland geschmuggelt und zwar in dem Flugzeug, mit dem Navalny nach Deutschland geholt worden ist. Die Bundesregierung konnte aber nicht einmal beantworten, ob Pewtschich überhaupt die deutsche Grenze übertreten hat. Das ist definitiv gelogen, denn erstens werden Grenzübertritte mit Passkontrolle ohnehin in der entsprechenden Schengen-Datenbank gespeichert und zweitens stand Navalny ab seiner Ankunft in Deutschland unter strenger Beobachtung und Bewachung durch deutsche Behörden und Geheimdienste. Aber die Bundesregierung behauptet allen Ernstes, nichts darüber zu wissen, wer zusammen mit Navalny in dem Flugzeug eingereist ist?

Wie sehr die Bundesregierung dabei offensichtlich lügt und mauert zeigen diese beiden Fragen und ihre Antworten aus der kleinen Anfrage:

Trifft nach Kenntnis der Bundesregierung die Erklärung Maria Pewtschichs zu, dass sie die kontaminierte Wasserflasche mit nach Berlin brachte (https://www.proekt.media/investigation/gde-otravili-navalnogo/)?
Der Bundesregierung liegen hierzu keine Kenntnisse vor.
Auf welche Art und Weise ist es nach Kenntnis der Bundesregierung Maria Pewtschich ggf. gelungen, eine hochgiftige Substanz von Tomsk über Omsk nach Berlin zu verbringen, ohne sich und andere ernsthaft zu gefährden?
Der Bundesregierung liegen hierzu keine Kenntnisse vor.

Jemand schmuggelt unter den Augen deutscher Geheimdienste den vielleicht giftigsten chemischen Kampfstoff der Welt nach Deutschland und übergibt ihn dem Bundeswehrlabor. Aber die Bundesregierung behauptet, sie wisse nicht, ob dieser jemand nach Deutschland eingereist ist und wie die „Beweismittel“, auf die sich die Bundesregierung selbst beruft, nach Deutschland gekommen sind. Klingt das glaubwürdig?

Der Umgang der Regierung mit dem Parlament

Was ich hier berichte, ist nicht neu. Die zitierte kleine Anfrage wurde bereits im November beantwortet. Aber es zeigt, wie es die Bundesregierung in diesem Fall mit der Wahrheit hält. Ich empfehle die kleine Anfrage als Lektüre, denn wie hartnäckig die Bundesregierung sich bei der Beantwortung der 76 Fragen dumm stellt, wäre wirklich lustig, wenn es Satire wäre. Leider ist es keine Satire.

Diese offene Missachtung der kleinen Anfrage, zu deren Beantwortung die Bundesregierung verpflichtet ist, hat dazu geführt, dass Ende Dezember eine weitere kleine Anfrage gestellt wurde. Über die Antwort hat RT-Deutsch berichtet. Wieder bleibt die Bundesregierung bei ihrer Linie:

„Auf die Frage, ob die Gegenstände, die Spuren des Nervenkampfstoffes Nowitschok aufgewiesen haben sollen, nach Kenntnis der Bundesregierung sachgerecht nach Deutschland gebracht wurden und wenn ja, auf welche Weise, antwortete die Bundesregierung:
„Weder liegen der Bundesregierung Erkenntnisse im Sinne der Fragestellung vor, noch bestand aus ihrer Sicht Veranlassung, diese zu erlangen.“
Falls die Bundesregierung keine Kenntnis über die genauen Vorgänge der Verbringung eines hochtoxischen Nervenkampfstoffs nach Deutschland besitzt, komme sie ihrer Aufgabe, „Leib und Leben der Bevölkerung“ zu schützen, nicht nach, so die Fragesteller in einer ersten Reaktion gegenüber RT DE.“

Die Bundesregierung bleibt also dabei: Alles ist zweifelsfrei erwiesen, aber wie der Nervenkampfstoff nach Deutschland gelangt ist, interessiert die Bundesregierung offiziell nicht. Gelten in Deutschland eigentlich Gesetze? Versuchen Sie mal, einen illegalen chemischen Kampfstoff ungesichert nach Deutschland zu bringen. Ob die Bundesregierung dann wohl auch sagen würde, sie hätte keine Veranlassung, darüber etwas zu erfahren?

Die Rolle der Medien

Um den Navalny-Fake zu stricken ist der Bundesregierung offensichtlich nichts zu blöd. Und sie kommt damit durch, denn die ach so kritischen und objektiven „Qualitätsmedien“ stellen keine Fragen und berichten nicht. Also weiß auch niemand in Deutschland von all dem.

Wie praktisch für die Bundesregierung, dass sie so willige Helfer in den Redaktionen der „Qualitätsmedien“ hat.

Bleibt noch nachzutragen, dass wir inzwischen ja auch noch eine dritte Version für die Vergiftung haben. Inzwischen will Navalny herausgefunden haben, dass das Gift in seiner Unterhose gewesen sei. Das ist praktisch für die Bundesregierung, denn die Unterhose ist in Russland geblieben und wenn sich die Wasserflaschen dank der Unterhose als ungefährlich herausstellen, dann entfallen alle Fragen zum Schmuggel des Nervenkampfstoffs nach Deutschland. Wie praktisch.

Das Problem dabei: Woran hat denn das Bundeswehrlabor Nowitschok gefunden, wenn nicht – wie bisher kolpotiert – an den Wasserflaschen?

Bloß keine Fragen stellen!

Stattdessen wiederholen wir nun alle gemeinsam im Chor: „Zweifelsfrei erwiesen!“

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

47 Antworten

  1. Man sollte in dem Artikel vielleicht noch erwähnen, daß die „kleine Anfrage“ ein Instrument des Parlamentarismus in Deutschland ist. Abgeordnete (hier) des Bundestages können diese an die Bundesregierung stellen und haben dann auch ein Recht auf Antwort:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Anfrage

    Durch das Bild des Regierungssprechers Seibert über dem Artikel entsteht leide der (falsche) Eindruck, diese Fragen wären von Journalisten in der BPK gestellt worden. Dazu sind diese aber ganz überwiegend zu feige, und Antworten gibt es von den Pressesprechern dazu in der Regel auch keine. Oder jedenfalls keine, die irgendeinen Wert hätten.

    Was für eine feige Bande da in den BPKs sitzt, konnte man damals sehr gut beobachten, als ein niederländischer Journalist an Kanzlerin Merkel die Frage stellte, ob sie es denn für sinnvoll halte, einen Mann (Schäuble) zum Finanzminister zu machen, der immer noch nicht sagen könne (oder wolle), woher damals die seltsame Spende von 100.000 DM gekommen sei.

    https://youtu.be/XaWE8K2nRVs

    Man sieht und hört, wie hier im Saal vergnügt gelacht und gegrinst wird. Aber kein deutscher Journalist wagt es, Merkel deswegen „ins Kreuzverhör“ zu nehmen.

  2. Wenn ich mich recht erinnere, gehts ja heute ans Ende der Vorrunde für Nawalny in Russland. Heute darf er nochmal „Große Fresse machen“ im Gerichtssaal.
    Folge-Gerichtsprozesse gegen ihn und seine Kumpanen (+ Ehefrau) werden gar nicht mehr lustig für Nawalny. Garantiert nicht ….

    Der mediale Abschluss des Falles Nawalny…. wird dann geschehen, wenn er seinen Minimum Qualm (Knast) von 10 Jahren dann weg hat, weil :

    Dummstellen, werden sich die Deutschen auch dann, wenn die Verteidigung von Nawalny die Bundesregierung auffordert, seine Daten und weitere Beweismittel dem Gericht zur Verfügung zu stellen. …

    Oder glaubt man dran, dass man unbestraft einen Staat beschuldigen kann, ihn mittels eines Nervengifts „vom Leben in den Tod“ befördert zu haben.
    Zumal nun mal Nawalny nicht irgendjemanden, sondern eben den Präsidenten persönlich beschuldigte.

    Der Staat (Russland) ist schon von Amts wegen gezwungen, diese ganze Sache zu Lasten der Würde – der Ehre und des guten Rufs ihres Präsidenten anzuklagen , wie nun mal eben auch bei dem alten Herrn, weswegen Nawalny momentan vor Gericht steht.

    Artikel 23 der Verfassung Russlands besagt:

    1. Jeder hat das Recht auf Unverletzlichkeit des Privatlebens, auf Personen- und Familiengeheimnis, auf Schutz seiner Ehre und seines guten Rufes.

    Der Zwang zum Schutz des Staates ergibt sich aus Artikel 21
    Artikel 21:
    1. Die Würde der Person wird vom Staat geschützt. Nichts kann ihre Schmälerung begründen.

    Wahrscheinlich kommen noch weitere, insbesondere richtig für Nawalny wehtuende Anklagen hinzu – bis hin zu Straftaten , welche das russische Staatsschutzstrafrecht betreffen.

    Eben NUR Deutschland kann dann den Nawalny helfen, seine Unschuld zu beweisen, weil er die Informationen sich ja nicht aus den Fingern gesogen hat, sondern sie wurden ihm ja vom deutschen Staat „aufs Tablett “ geliefert.

    So fair wird Deutschland dann doch sein … Oder ?

  3. Die wissen es wirklich nicht, denn wenn die Besatzer, jemanden / ihre Agenten, in ihre besetzte Zone schleusen, dann hat das ihre „““ deutschen „““ Verwaltungs-Angestellte, NICHT zu Interessieren.
    Sie sind hier die Herren und sonst niemand.

    1. Sie drehen die Beweislast um. Es muss bewiesen werden, dass das Gespräch echt ist. Jeder kann so ein Telefonat fabrizieren, sogar mein Nachbar und ich.
      Was wir jetzt haben ist Navalny, der behauptet, das Gespräch sei echt. Und wir haben den russischen Geheimdienst, der von einer Fälschung spricht. Nun darf sich jeder aussuchen, wem er glauben möchte.
      So sieht aber kein Beweis aus.
      Ein Hinweis auf eine Vergiftung ist das Gift bzw. seine Spuren im Körper des Opfers und auf Beweismitteln und nicht irgendein ein Telefonat, von dem niemand weiß, ob es echt ist.

  4. „So sieht aber kein Beweis aus.“
    Darum schreib ich ja auch Hinweis.

    „Ein Hinweis auf eine Vergiftung ist das Gift bzw. seine Spuren im Körper des Opfers und auf Beweismitteln“
    Nach dieser Logig kann man also jemanden vergiften, Gift & Leiche im Meer versenken und anschliessend gefahrlos herum erzählen, jemanden vergiftet zu haben ohne dass eine Untersuchung eingeleitet wird? Kein Gift, keine Spuren, kein Hinweis. Nur ein nichtsnutziges Geständnis.

    „Jeder kann so ein Telefonat fabrizieren“
    Also ich nicht.

    „Und wir haben den russischen Geheimdienst, der von einer Fälschung spricht.“
    Leider aber nur davon spricht. Klar ist es technisch möglich so ein Gespräch zu fälschen, aber mit denselben technischen Möglichkeiten ist es auch möglich, eine Fälschung zu entlarven. Man stelle sich vor, wie Nawalny, Bellingcat, Spiegel und Co dastehen würden. Relotius wäre eine kleine Nummer dagegen. Ich als „beschuldigtes“ Land würde nichts unversucht lassen, die Sache auffliegen zu lassen. Der Wind würde augenblicklich drehen. Selbst im Westen. Darum die Frage: Warum belässt es Russland bei der simplen Behauptung, es sei eine Fälschung ohne auch nur den kleinsten Versuch
    anhand von Ungereimtheiten im Video Zweifel zu sähen?

    Aber wenn sich solche Telefonate tatsächlich so leicht fälschen lassen, dass sie nicht als Fälschung entlarvt werden können, dann muss ich jetzt wohl die Ukraine-Telefonate von Biden, die Sie jeweils verlinkt haben, anderst beurteilen. Das war ja vielleicht gar nicht Biden und Poroschenko. Das waren ja vielleicht nur Sie und Ihr Nachbar.

    1. Der feine Unterschied ist, dass Biden die Echtheit der Gespräche nie bestritten hat. Er hat sie ignoriert und die Medien haben ihm das durchgehen lassen.
      Den Spiegel als Fälscher dastehen zu lassen, ist kein Problem. Wird aber auch von allen Medien ignoriert, alles schon dagewesen. https://www.anti-spiegel.ru/2019/putins-puppen-nachruf-auf-einen-skandal-der-fuer-spiegel-und-zdf-zur-blamage-wurde/
      Selbst wenn sich also auch das hier als Fälschung beweisen lässt, wird das gar nichts ändern.

    2. “ …
      Der Wind würde sich augenblicklich drehen. Selbst im Westen.
      …“

      So so – das hat, wie die jüngere Geschichte allein der letzten rund 25 Jahre zeigt, auch immer richtig gut geklappt – im günstigsten Fall und frühestens immer dann, wenn „das Kind bereits tot im Brunnen gelegen hat“.

      Aber wir wollen ihn in seiner Naivität nicht erschüttern, mancher muß es halt auf die harte Tour lernen (viele bergeifen es allerdings nie).

      Zudem macht er sich offensichtlich überhaupt keine Vorstellungen davon, welchen Aufwand man betreiben müßte, um jeden Mist, der da in die Welt gesetzt wird, halbwegs sattelfest zu entzaubern – der ist nämlich naturgemäß um ein Vielfaches größer als die Herstellung.
      Und wenn man bedenkt, daß das Dementi dann, anders als die Story, sowieso nicht an eine Glocke von erforderlicher Mindestgröße gehangen würde, da man den Russen eh nicht glaubt (das is gesetzt, weil KGB und so), kann man sich die Übeung schenken.

      Mein Gott, dieser Pompeo kann sich vor Studenten hinstellen und grinsend verkünden, daß sie bei der CIA gelogen, betrogen, gestohlen und gefälscht haben, was das Zeug hielt … und die Studenten lachen … und er kommt mir hier mit so einer Hühnerscheiße…

      1. Damit es keine Missverständnisse gibt: Mit der „Wind würde sich drehen“ meinte ich ausschliesslich die Causa Nawalny. Die westlichen Unterstützter Nawalnys würden einssehen, dass diese Schlacht verloren ist und müssten oder würden ihn fallenlassen. Damit wäre diese Geschichte sehr schnell beendet.

        „Zudem macht er sich offensichtlich überhaupt keine Vorstellungen davon, welchen Aufwand man betreiben müßte, um jeden Mist, der da in die Welt gesetzt wird, halbwegs sattelfest zu entzaubern“

        Der Gewinn, der sich daraus ergeben würde, ist zweifelsfrei grösser als der Aufwand. Man betrachte den Aufwand, der betrieben wird um jede Ungereimtheit im Palast – Video aufzudecken und breitzutreten.

        Naiv bin nicht ich, naiv sind Sie, wenn Sie tatsächlich glauben, Russland würde nicht ALLES daran setzen, dass Telefon – Video zu widerlegen.

        1. Wir sehen da mit Interesse seinen Vorschlägen entgegen, wie man dieses „Telefon – Video“ „widerlegen“ könnte.
          (Ich meine die Widerlegung der angeblicher Giftgas-Angriffe von Assad hat ja auch richtig gut geklappt – das hat nämlich keine Sau interessiert)

    3. Wenn der Täter selbst ein Geständnis ablegt, wie in deinem hypothetischen Fall, genügt das für eine Verurteilung. Wenn aber wie im Fall von Nawalnys „Telefonstreich“, nicht mal klar ist, wer da am andren Ende spricht, wir also auf die Behauptung N. vertrauen müssen, ist das sehr sehr vage.

      Allein, wie N.s Team an die Identität und die Kontaktdaten des angeblichen Täters gekommen sein will, ist ja eine höchst fragwürdige Nummer. Angeblich hat der Blogger von „The Insider“ sich die GPS/GSM-Bewegungsdaten von Geheimdienstlern auf dem russischen Schwarzmarkt besorgt, Bellingcat hat das „analysiert“, und „herausgefunden“, daß N. seit Jahren von einem ganzen Schwarm von Geheimdienstlern umgeben war, und dann hat N. einen davon angerufen, und der hat umgehend „gestanden“. Aha…

      Und so ganz nebenbei hat der „Kronzeuge“ auch noch eine neue Version der Vergiftung erzählt (Unterhose), die als Ausrede dafür herhalten kann, daß angeblich Russland genügend Beweise für Nawalnys Vergiftung hätte (Kleidung blieb in Russland), und somit auch ohne die Informationen aus Deutschland ermitteln müßte.

      Findest du es nicht auch merkwürdig, daß, sobald die „Sofaermittler“ von Bellingcat irgendwo auftauchen, die Dinge immer „perfekt passen“? Also entweder sind das die „Oberchecker“ schlechthin, die jeden Geheimdienst der Welt blamieren, oder sie kennen das Ergebnis der Untersuchungen, bevor sie anfangen, zu recherchieren…

      1. „Wenn der Täter selbst ein Geständnis ablegt, wie in deinem hypothetischen Fall, genügt das für eine Verurteilung. Wenn aber wie im Fall von Nawalnys “Telefonstreich”, nicht mal klar ist, wer da am andren Ende spricht, wir also auf die Behauptung N. vertrauen müssen, ist das sehr sehr vage. “

        Genau darauf wollte ich hinaus:
        Ist der namentlich genannte Mann am Telefon „echt“, dann ist das wohl ein Geständnis. Ich zitiere Thomas Röper: „In dem Gespräch beantwortet der Mann Fragen und was er sagt, ist definitiv ein Geständnis“ Ganzer Artikel hier: https://www.anti-spiegel.ru/2020/hat-navalny-seinem-moerder-am-telefon-ein-gestaendnis-entlockt/

        Ist der namentlich genannte Mann am Telefon aber nicht „echt“, dann beschuldigt Nawalny bewusst und vorsätzlich einen vermutlich Unschuldigung der Mittäterschaft an einem versuchten Mord. Und dies wäre meiner Meinung nach eine Straftat. (Im Moment läuft ja eine Verhandlung gegen Nawalny wegen der Bezeichnung „Arschkriecher“, was in Russland wenn ich das richtig verstanden habe ein Offizialdelikt ist und von Staates wegen untersucht werden muss).

        In beiden Fällen müsste also eine Untersuchung erfolgen: Entweder gegen den „Geständigen“ oder gegen Nawalny. Es wäre dann an Nawalny die Echtheit seiner Vorwürfe und die Echtheit des Videos zu beweisen. Warum weder das Eine noch das Andere passiert, verstehe ich nicht.

        1. Ist wohl nicht so einfach. Angenommen, es gibt diesen Geheimdienstler tatsächlich. Es spricht ja einiges dafür, daß Bellingcat hier mit echten Namen und Listen durch den britischen MI6 gefüttert wurde, er aber in dem Telefonat gar nicht am anderen Ende der Strippe war – soll dann der Geheimdienst diesen Mitarbeiter enttarnen, nur damit der eine Erklärung abgibt, die im Westen sowieso keiner glaubt?

            1. Es ist aber eben nicht gesagt, daß er Mitarbeiter des Geheimdienstes ist.

              Und nochmal: Wenn der sich jetzt hinstellt und sagt, das stimmt alles nicht – wem würde das nützen? Im westen hieße es sofort „Lüge“ und „Ablenkungsmanöver“.

            2. „Es ginge darum, ihn vom Mordvorwüfen zu entlasten.“

              Also normal ist, der Staatsanwalt/Gericht weisen einem BESCHULDIGTEN etwas vor und die Beweise stellen dann die Schuld fest.
              Es ist eben nicht üblich das UNSCHULDIGE ihre Unschuld beweisen müssen.
              Im Strafrecht gibt es keine umgekehrte Beweisführung.

              – keine vergiftete Unterhose, keine Labor Daten keine Beweise
              – Telefonat zur fraglichen Zeit geführt kann für die Echtheit sprechen muss es aber nicht denn das Beweismaterial liegt nicht vor. Und dann, wenn man Putin an Bein pinkeln will steht die Frage im Raum ob das Telefonat nicht Gesetze verletzt hat und dann nicht als Beweis zugelassen wird.
              Hat er von Deutschland aus agiert hat er sich nach deutschen Recht damit Strafbar gemacht.

  5. „Der feine Unterschied ist, dass Biden die Echtheit der Gespräche nie bestritten hat. “

    Das ist mir bekannt. Hätte auch nichts gebracht. Weder Sie noch ich würden ihm glauben. Aus Gründen.

    „Den Spiegel als Fälscher dastehen zu lassen, ist kein Problem.“

    Auch das ist mir bekannt. Aber die Nawalny-Geschichte ist ein paar Nummern grösser. Sehr viele Nummern. Und es wäre für Russland in der Nawalny-Geschichte nicht nur aussenpoltisch sondern auch innenpolitisch ein ganz grosser Befreiungsschlag, denn es sich sicher nicht entgehen lassen würde.

    Darum:
    Die Wahrscheinlichkeit, dass das Video echt ist besteht und sie wird jeden Tag grösser. Und wenn es echt ist, dann wurde Nawalny vom Russischen Geheimdienst vergiftet. Ich habe deshalb kein Verständnis dafür, wie man diese Möglichkeit ausschliessen kann und warum dieses nicht widerlegte Video nicht zumindest ein „Hinweis“ auf ein Verbechen sein soll. Das ist Augen verschliessen vor Dingen, die man nicht wahrhaben will.

    1. Natürlich ist das Video echt. Die eigentliche Frage ist die, ob der „Geheimdienstmitarbeiter“ echt ist. Und der russische Staat hat, soweit ich weiß darauf hingewiesen, dass Geheimdienstmitarbeiter nicht am Telefon einem Wildfremden Dinge über geheime Aktionen erzählen würden.
      Aber es ist unmöglich zu Beweisen, dass eine Person nicht existiert, bzw. nicht beim Geheimdienst arbeitet. Selbst, wenn Russland alle seine Geheimdienstmitarbeiter aufdecken würde, könnte es ja sein, dass dieser eine heimlich doch mitarbeitet. Und wie soll man beweisen, dass jemand nicht für den Geheimdienst arbeitet?
      Versuchen Sie mal zu beweisen, dass Sie nicht für den BND arbeiten. Haben sie Dokumente, die das Belegen? Dokumente, die natürlich keine vom Geheimdienst ausgestellten Fälschungen sein können.
      Das könnte Ihnen höchstens gelingen, wenn Sie eine allgemein bekannte Person sind und jeder weiß, dass Sie gar keine Zeit haben, um beim Geheimdienst zu arbeiten.

      1. Verstehe ich Sie richtig? Ihre Vermutung ist: Das Video ist echt, aber der andere Mann am Telefon, der bei vollem Namen genannt wird und sich selber als Mittäter bezeichnet, ist in Wahrheit ein Komplize von Nawalny?
        Oder vermuten Sie, der Mann ist zwar Mittäter, aber er arbeitet nicht beim Russischen Geheimdienst?

        1. Der Mann vermutet gar nichts, der zeigt ihm nur Möglichkeiten auf und versucht ihm plausibel zu machen, was „Beweislast“ ist.
          Und wenn er diese Möglichkeiten für abwägig hält, können wir ihm da nicht helfen.

          Und die Möglichkeiten, die diese schöne neue Technik bietet, „Realität“ zu erschaffen, die scheint ihm völlig entgangen zu sein. (Und wenn er das nicht kann .. willkommen im Klub, nur ist diese Festellung im ZH mit der Wirklichkeit reine Demagogie)

          (Und sicher wird er auch zu denen gehören, die da köpfschüttelnd ihrer Verwunderung über die Wirkung eines Hörspieles im Jahre 1938 Ausdruck verleihen.)

  6. Btw: Ist es in Russland keine Straftat eine Person im festen Wissen, dass es nicht stimmt, als Mittäter an einem versuchten Mord zu beschuldigen? Irreführung der Justiz und so? Falsche Anschuldigung? Sollte man nicht ein Untersuchung gegen Nawalny deswegen einleiten? Dann würde sich die Echtheits-Frage ja vielleicht klären…

  7. Nehmen wir an, das Telefonat ist echt,
    dann muss wegen Mordversuches ermittelt werden. Gegen wen auch immer. Der Spiegel hat ja Vorschläge für Täter und Mittäter unterbreitet.
    Wenn die Staatsanwaltschaft ermittelt rennt sie nicht zum schwarzen Brett sondern geht auch ohne Megafon ihrer Arbeit nach.
    Sie kann die durch Navalny ermittelten „Beweise“ nutzen oder eigene Ermittlungen führen.

    Welche Beweise außer die Behauptungen hätte Russland? Die Bekleidung die Navalny bei Einlieferung trug. Also die vergiftete Unterhose. Dann bleibt immer noch die Frage, ist die Unterhose die man zur Untersuchung ins Labor gab die Hose, die man ihm im KH auszog?

    Russland sagt wir fanden kein Gift, die Telefon Stimme sagt es war in der Unterhose.
    Aber wer sagt, dass die Telefonstimme nur für den russischen GD gearbeitet hat und nicht nebenberuflich noch einer anderen Arbeit nachging?

    Die Arbeit die Navalny macht schadet Putin?

    Sie schadet erst einmal demjenigen der adressiert wird, Putins Bikerfreund, Putins Judo Partner, Putins Datschen Nachbar usw. Haben die kein Motiv Navalny zu töten?
    Könnten sie nicht auch den GD dafür missbrauchen?

    Es ist grotesk immer Putin als Mörder hinzustellen weil er mal GD war.

    Was haben da wohl viele Hitler nicht bejubelnde gedacht als man ihnen die vielen Nazis vor die Nase setzte?
    Was haben wohl all die US Kriegsversehrten oder Hinterbliebenen gedacht als sie erfuhren das ihr eigener President und GD sie frech anlog?

    Entweder macht sich der russische GD selbstständig (schlechte Führung/Kontrolle)
    oder er handelt im Staatsauftrag, warum auch immer,
    oder in dem Navalny Überwachungstrupp ist ein Agent mit nicht deklarierter Nebentätigkeit als Auftragsmörder.

    Aber lassen wir die russische Staatsanwaltschaft ihre Arbeit tun, denn es sind noch keine 2 Monate um seit die Staatsanwaltschaft einen Ermittlungsansatz hat.
    Dabei könnte Deutschland rechtliche Hilfe leisten, tut es aber nicht.
    Warum, wessen Interessen müssen geschützt und riskiert dadurch einen erneuten Mordversuch?

    https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/unzulaengliche-zdf-doku-ueber-wladimir-putin-gib-und-nimm/24047152.html

    „Außerdem wäre Hochmut im Westen unangebracht, zumal in Deutschland. Denn wie kein anderes Land ist Deutschland in den Bau der Putinschen Pyramide involviert, über KGB-Stasi-Verbindungen, durch Bevorzugung bei der Vergabe russischer Lizenzen an deutsche Banken, durch ein Scheingeschäft mit Siemens-Medizintechnik, das in Wahrheit den Bau des „Putin-Palastes“ am Schwarzen Meer finanzierte. Einzelne Deutsche sind fest eingebunden ins Tributsystem, von Freunden aus Putins Dresdner Zeit wie dem Stasi-Spion Matthias Warnig bis hin zu Altkanzler Schröder, heute beide bei Nord Stream. Man kann nur ahnen, welche Geheimnisse in den Archiven der deutschen Geheimdienste schlummern.“

    https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/das-buch-putin-s-kleptocracy-who-owns-russia-14104126-p3.html

    Aber wenn Schweden, Deutschland und Frankreich sagen müssen das Alle glauben.

    Wie sauber agieren denn so die Schweden?
    1. Schweden, das „neutrale“ Natoland bekam als einer der Ersten das geschmuggelte russische Supergift.
    2. Schweden wurde in den 80er Jahren paranoid weil immer irgend welche „russischen U-Boote“ in den Gewässern auftauchten. Später stellte sich heraus, es waren Nato Bote um die Schweden in die Nato zu holen.
    3. Olaf Palme starb kurze Zeit später nach einem Kinobesuch. Sein Fehler, er war strikt gegen einen Nato Beitritt. Letztes Jahr servierte man nach über 30 Jahren den Täter, praktisch das er schon tot ist.
    4. Schweden hat es eilig die Estonia zum Grab zu erklären. Neuere Aufnahmen zeigen ein großes Loch welches keinen triftigen Grund für das Vorhandensein bietet. Ist ja auch einfacher die deutschen Schiffbauer zu verklagen. Französisches Gericht wies die Klage ab. Und wieder versucht man den Russen die Schuld wieder besseren Wissens unter zu jubeln. Es waren in der Nähe mal wieder Nato Verbände am Krieg spielen. Desweiteren musste man nicht nur das U Boot Manöver zugeben sondern die Verschiffung von militärischen Gerätschaften zwischen Estland und Schweden unter Zuhilfenahme der zivilen Schifffahrt.
    5. 2015 dann wieder U Boot gesichtet, man beschuldigte Deutschland wohl wissend das es nicht stimmt. Dann kann es ja nur der Russe gewesen sein. Nein es war nicht der Russe sondern ein abgekatertes Nato Spielchen.

    Und nun findet Schweden das Gift (Wiedergutmachung für falsche Beschuldigung?).
    Die Franzosen finden das Gift (als Dank für die Klageabweisung 2019?)
    Und Deutschland bemuttert den Auserkorenen der Russland das Genick brechen soll?

    „Eine Expertengruppe wird die Wahrscheinlichkeit und die potenziellen Anstifter eines Endes von Putins Regierungszeit untersuchen. Wenn Putin aufhört, stark auszusehen, werden ihn seine Freunde verraten? Was wird das Ende des Regimes beschleunigen? Werden starke Abschreckung und Sanktionen Putins Sturz bewirken? Wird Putins Regime enden, wenn er an Altersschwäche stirbt? Wird er einen Nachfolger pflegen? Was ist möglich und was ist wahrscheinlich?“

    u.a. an solchen Überlegungen beteiligt
    Herr Reitschuster ehemals Spiegel Mitarbeiter
    Herr ARIC TOLER Fakten Presenter von Bellingcat
    und noch andere Bekannte.

    https://putincon.com/#new-page-1

    Politik ist kein Sumpf sondern eine gigantische Jauchegrube

    1. Und einmal mehr wundere ich mich, wie man bei einem Artikel und anschliessender Diskussion über Nawalny einen Beitrag verfassen kann, der mit „Nehmen wir an, das Telefonat ist echt“ beginnt und bei Olaf Palme und der Estonia endet.

      1. Sie versuchen hier immer „das Telefonat ist echt“ zu vermitteln und darauf bin ich eingegangen als ich angenommen habe es ist echt.
        Warum ist es so schwer zu verstehen das Russland ein souveräner Staat ist. Russland, speziell die russische Staatsanwaltschaft ist für eine Strafverfolgung zuständig und nicht die hysterischen westlichen Medien oder Regierungen.
        Ein russischer Staatsbürger wurde, so der Vorwurf Opfer eines Giftanschlages auf russischem Gebiet.
        Seit dem fraglichen Telefonat gibt es ein telefonisches Geständnis eines Täters.
        Es gibt aber erstmal nur einen Mann am Telefon, der erzählt was die Welt hören sollte und es gibt einen realen Menschen der beim GD arbeiten soll samt einer Familie, die mit dem Vorgang nichts zu tun hatte.
        Ist die Stimme zugehörig zu diesem Mann? Ja?
        Dann dürfte das Verfahren wohl eher im militärischen Bereich landen.
        Und ab dieser Veröffentlichung kann ein Staatsanwalt ermitteln.
        „aus ermittlungstaktischen Gründen“, so nennen es bei uns mit einer Sache betraute Ermittler gibt man keine Auskunft.
        Vergleichbares wird man in Russland haben.
        Also wird ermittelt und nicht von Pressekonferenz zu Pressekonferenz gerannt.

        Was technisch gemacht wurde ? vllt

        „Doch Vorsicht! Solch ein Telefonstreich kann schnell rechtliche Folgen haben. Denn Spoofing ist hierzulande gemäß Paragraph 66 des Telekommunikationsgesetzes (TKG) verboten.
        […] Andere an der Verbindung beteiligte Anbieter dürfen übermittelte Rufnummern nicht verändern. […]“

        https://www.netzwelt.de/news/78126-handy-spoofing-faelschen-anrufer-id.html

        Hat Navalny diesen Anruf aus Deutschland getätigt hat er ein Problem. Sollte ihm jemand die Infrastruktur dazu bereitgestellt haben, haben die auch ein Problem.
        Wird die Angelegenheit bei uns untern Tisch gekehrt dann stimmt der Vorwurf vielleicht doch, er arbeitet mit GD zusammen.
        Und was die Glaubwürdigkeit von GD angeht, na ja …. Pinocchio hätte wohl keine so lange Nase

  8. Ob das Telefonat gefälscht ist kann man anhand der Zeit, die im Anfang des Videos angezeigt wird nachweisen. Um 7.27 Uhr wahrscheinlich deutscher Ortszeit ist das Telefonat geführt worden. Hat der Geheimdienstbeamte auf der anderen Seite des Telefons um diese Zeit telefoniert?
    Auf der anderen Seite muss man sagen, dass alle Anzeichen für eine Fälschung sind. Wenn ich jemanden anrufe mit unterdrückter Nummer und mich als sein Vorgesetzter ausgebe, und derjenige glaubt das dann auch noch, dann hat der nichts im Geheimdienst zu suchen. Bei angezeigter Nummer aus Deutschland sollte er genauso argwöhnisch werden.
    Wenn das Video wirklich echt sein sollte, dann muss eine Möglichkeit gefunden worden sein, den Anruf zu tätigen und im Display des angerufenen erscheint die Telefonnummer des Vorgesetzten. Demnach muss Navalny und seine Helfer die Telefone des russischen Geheimdienstes gehackt haben.
    Wieviel einfacher ist es das Video zu fälschen. Wir verfassen ein Skript über das Telefonat und setzen uns in 2 verschiedene Räume mit Telefon. Ich rufe Sie an und gebe mich als Ihr Vorgesetzter beim Geheimdienst aus. Und sie tun so, als wenn Sie eben dieser Mann beim Geheimdienst sind. Deshalb kann man das mit dem Nachbarn machen. Das können schon Kinder, die ein Telefon bedienen können.

  9. „Wieviel einfacher ist es das Video zu fälschen. Wir verfassen ein Skript über das Telefonat und setzen uns in 2 verschiedene Räume mit Telefon. Ich rufe Sie an und gebe mich als Ihr Vorgesetzter beim Geheimdienst aus. Und sie tun so, als wenn Sie eben dieser Mann beim Geheimdienst sind. Deshalb kann man das mit dem Nachbarn machen. Das können schon Kinder, die ein Telefon bedienen können.“

    Genau. Und dann tritt die Person, die mit Name genannt wird kurz vor ein Mikrophon und schon würde man merken, dass seine Stimme nicht mit meiner übereinstimmt.
    Und mir wird Naivität vorgeworfen.

    1. Wie gesagt, denke ich nicht, dass das Video gefälscht ist. Es wäre sinnlos Videos zusammenzuschneiden, um ein Video zu erstellen, das sich genausogut als Theatervorführung einstudieren lässt.
      Dementsprechend kann man auch nicht anhand des Videos zu 100% ausschließen, dass das Video gestellt wurde, denn es gibt keine festen Anhaltspunkte für eine Fälschung.
      Es besteht die Möglichkeit, dass alles echt ist und Navalny die Wahrheit sagt.

      Andererseits wäre es für Russland unmöglich die Anschuldigung zu widerlegen, weil Russland in diesem Fall als Angeklagter keine glaubwürdige Aussage treffen kann.
      Wenn der Mann nicht beim Geheimdienst gearbeitet hat, dann ist es für Russland praktisch unmöglich dies nachzuweisen. Es wären in unseren Medien immer wieder nur russische Behauptungen. Westliche Geheimdienste wären hier bei uns eine glaubwürdige Quelle. Ob die das versuchen? Fraglich.
      Dementsprechend bleibt nur die Möglichkeit sich zu fragen, wie logisch es ist, dass so ein Gespräch stattgefunden hat. Das haben die Russen in Frage gestellt. Viel mehr kann man nicht tun.
      Der Tathergang bei der Vergiftung ist meiner Meinung nach nicht logisch. In dem Hotelzimmer waren mehrere Leute aus Navalnys Team. Keiner außer ihm hatte irgendwelche Vergiftungserscheinungen. Wenn eine Wasserflasche vergiftet wurde, wie konnte man dann sicher sein, dass ausgerechnet Navalny daraus trinkt. Wenn, wie im Video behauptet die Unterhose vergiftet wurde, dann musste man genau die richtige Unterhose vergiften, damit er im Flieger umkippt und das war ja scheinbar das Ziel. Hätte Navalny die Unterhose nicht zur passenden Stunde gewechselt, sondern schon früher, dann wäre der Plan schiefgegangen. Novichok scheint außerdem ungeeignet, um die dauer bis zur Wirkung so genau vorherbestimmen zu können.
      Warum konnte Navalny außerdem überleben, ohne irgendwelche Folgen davonzutragen. Ausgerechnet bei ihm scheiterte es scheinbar an der Dosis. Und die Ärzte in Russland waren ja angeblich auch gekauft und hätten versucht ihn umzubringen.
      Armes Russland, dass Ärzte dort es nicht einmal schaffen jemanden der im Koma liegt unauffällig aus dem Weg zu räumen. Es müssen dort sehr schlechte Ärzte gewesen sein, die es aber trotzdem oder versehentlich noch irgendwie geschafft haben ihn ins künstliche Koma zu versetzen.

      Meiner Meinung nach ist die Sache einfach unglaubwürdig. Dementsprechend tendiere ich zu der Hypothese, dass kein derartiges Gespräch mit einem Geheimdienstmitarbeiter stattgefunden hat.
      Letztendlich ist das natürlich auch nur Spekulation, aber ich sehe für die Russen keine Möglichkeit den Verdacht glaubwürdig von sich abzuwenden, wenn die Anschuldigungen falsch sind. Gleichzeitig ist es einfach so ein Video zu drehen. Dementsprechend sehe ich auch das Video nicht als großes Argument für Navalny.

  10. Merkwürdig, wenn manche Leute nicht sehen (wollen?), dass es an Logik fehlt. Das Telefongespräch ist genauso unlogisch wie der Putin-Palast. Logisch wäre, dass ein Geheimdienstmitarbeiter bei so einem Anruf gar keine Fragen beantworten würde und den Vorfall seiner Dienststelle melden würde. Ebenso ist es logisch, dass Putin Schmiergelder irgendwo verstecken würde, statt sich angesichts einer ungewissen Zukunft so einen Palast in Russland bauen zu lassen.

    „Für die Geschichte ist alles, was im Leben der Natur und des Menschen gesetzmäßig ist, einfach Voraussetzung. Daher kann eine Nachricht, die diesen Voraussetzungen widerspricht niemals historisch, d. h. niemals die richtige Wiedergabe eines realen Vorgangs sein, und wenn sie äußerlich noch so gut beglaubigt, ist.“
    (Eduard Meer, Kleine Schriften, Halle 1925, S. 35)

    1. „Logisch wäre, dass ein Geheimdienstmitarbeiter bei so einem Anruf gar keine Fragen beantworten würde und den Vorfall seiner Dienststelle melden würde.“

      Noch unlogischer und absurder ist die Tatsache, dass das Nawalny Team auf die grandiose Idee kommt, aussergerechnet Nawalny als Lockvogel einzusetzen und nicht einen unbekannten Mann aus dem Team mit einer unbekannten Stimme. Dümmer geht’s nicht. Warum nicht gleich „Hallo hier ist Nawalny, können Sie mir bitte mal sagen wie Sie mich vergiftet haben?“

      Trotzdem: Das Video ist da. Das Video wirkt echt. Falls gefakt, verdienen die Teilnehmer allesamt einen Oscar. Ich zitiere Thomas Röper: „Das Video ist gut gemacht und sehr überzeugend. Man kann zwar nicht überprüfen, ob der Mann überhaupt ein Agent ist, aber die Vorstellung ist sehr überzeugend. “ Ganzer Artikel hier: https://www.anti-spiegel.ru/2020/hat-navalny-seinem-moerder-am-telefon-ein-gestaendnis-entlockt/

      Bis jetzt ist es niemanden gelungen, die Echtheit des Videos in Frage zu stellen. Und solange dies nicht geschieht, scheidet diese Variante nicht aus, nur weil wir der Meinung sind, dass sich ein paar Leute in diesem Video sehr komisch und unprofessionell verhalten.

      1. Das Foto mit der in Donezk geparkten BUK am Morgen des 17.7.2014 sah auch echt aus. Bis man dann mal etwas genauer hingeschaut hat. Da fehlte zu den Füßen eines Menschen am vor dem LKW geparkten SUV (rechte hintere Tür) der Mensch, zu dem sie gehörten, die dunklen Spiegelungen der Lüftungsschlitze in der Windschutzscheibe überdeckten (!!) das Bild von dem dahinterstehenden Fahrzeuges, statt daß, wie bei einer echten Spiegelung, in diesen Bereichen mehr zu sehen wäre (hier wurden also offenkundig zwei Bilder übereinandergelegt, was den Effekt erklärt), die verladene BUK war derart „vermatscht“ (fototechnisch, also unscharf und verklötzelt), daß reinweg gar nichts zu erkennen war – dennoch konnten die „Experten“ von Bellincat darauf eindeutige Merkmale der „BUK aus Kursk“ ausmachen, gleichzeitig waren aber der LKW im Hintergrund samt Telefonnummer und im Vordergrund der Scheibenwischer knackscharf abgebildet, also an fehlender Tiefenschärfe lag es nicht, daß die BUK „unscharf“ war.

        Wie das Foto in die Welt kam, war auch „spannend“. Erst hieß es, es wäre von Journalisten von „Paris Match“ gemacht worden. Dann fiel auf, daß andere Zeitungen das Bild schon hatten, ehe Paris Match es brachte. Dann merkte man, daß es verschiedene Bilder einer ganzen Serie warten, jedenfalls gab es verschiedene Perspektiven. Und schließlich tauchte ein Video auf, aus dem die Fotos herauskopiert worden sein sollten.

        Paris Match gab dann übrigens zu, daß ihnen das Foto in den Tagen nach dem Abschuß in der Ukraine „zugesteckt worden sei“. Interessanter Umgang mit Beweismitteln, nicht? Und vor allem wird so nie zu klären sein, woher es stammte. Das Video der „nach Russland zurückfliehenden BUK“ vom 18.7. 2014 jedenfalls stammte schon mal vom Geheimdienst SBU und wurde vom Innenminister auf dessen Facebook-Seite (!!) veröffenlicht! Das, dessen Aufnahmeort von Lugansk nach Krasnodon umgelogen wurde. Wenn dieses Video mit der am Morgen des 17. in Donezk stehenden BUK mit demselben Laster jetzt auch noch vom SBU veröffentlicht worden wäre, hätten sicher manche komische Fragen gestellt, also wurde es offenkundig auf andere Weise in den Markt gedrückt…

        Und so weiter. Den Vogel aber schoß dann wieder mal Bellingcat ab, als man die eigene Geschichte per Satellitenfotos beweisen wollte. Wir erinnern uns: Bellingcat hat fast jedes Foto“ vom fraglichen Tag mittels eines Verfahrens namens „Suncalc“ zeitlich exakt festgenagelt. Man hatte also Aufnahmezeiten, und konnte so aus den Fotos eine Chronik basteln und eine schöne Geschichte erzählen. Viele dieser Fotos wurden später von anderen Leuten überprüft, und als wahrscheinlich gefälscht gekennzeichnet, da die Schattenwürfe verschiedener Objekte zu verschieden war, als daß diese Bestandteile alle zur selben Zeit gemeinsam aufgenommen worden sein könnten.
        Bellingcat wollte dann offenbar den ultimativen Beweis erbringen, und kaufte Satellitenfotos eines kommerziellen Anbieters, deren Satellit zufällig an dem Morgen Fotos von der fraglichen Gegend gemacht hatte, in der zu genau diesem Zeitpunkt die BUK am Straßenrand von Donezk gestanden haben soll! Bingo! Man kaufte, guckte, suchte… und fand…. nichts! Da war kein Tieflader mit BUK! Auf den ganzen Bildern nicht!

        Was tat Bellingcat? Verwarfen sie ihre Story? Begannen sie zu zweifeln, daß sie hier vielleicht einer vom SBU ausgelegten Spur von Fake-Brotkrumen gefolgt waren? I wo! Sie änderten einfach die zuvor auf die Minute genau „berechnete“ Aufnahmezeit des Fotos so weit, daß es außerhalb der Zeitspanne landete, die von den Satellitenfotos abgedeckt war, und hatten so eine „Erklärung“ dafür, warum die BUK auf deren Fotos nicht zu sehen war…

        So kann man es auch machen!

        …wenn man keine Sorge haben muß, daß man sich bis auf die Knochen blamiert, weil die westlichen Medien und selbst die Ermittler vom JIT diese Fehler großzügig ignorieren. Und da der offensichtliche Stichwortgeber Bellingcats, der SBU, selbst im JIT sitzt….

      2. „Bis jetzt ist es niemanden gelungen, die Echtheit des Videos in Frage zu stellen. Und solange dies nicht geschieht, scheidet diese Variante nicht aus, nur weil wir der Meinung sind, dass sich ein paar Leute in diesem Video sehr komisch und unprofessionell verhalten.“

        Sicher scheidet die Variante nicht gänzlich aus, sie ist halt nur äußerst unwahrscheinlich. Fehler passieren und ich kann mir noch vorstellen, dass Jemand kurzfristig darauf hereinfällt, aber nicht über so einen langen Zeitraum mit so speziellen Fragen. Da muss jeder denkende Mensch stutzig werden, zumal einer, der es geschafft hat einen so bedeutenden Posten bei einem Geheimdienst zu bekommen. Auch dass die Russen so komplizierte Wege gehen um Jemanden umzubringen, es aber ums Verrecken nicht schaffen, macht die ganzen Sachen unglaubwürdig. Mir streuben sich die Nackenhaare, wenn ich das glauben soll, eben weil es nicht gesetzmäßig ist. Hinzu kommt noch, dass das Thema offensichtlich nicht mehr besonders breit getreten wird. Warum dieser Mantel des Schweigens? Man gibt sich offensichtlich mit dem Erreichten zufrieden und will wohl lieber nicht weiter daran rühren.

      3. Wie gesagt, denke ich nicht, dass das Video gefälscht ist. Es wäre sinnlos Videos zusammenzuschneiden, um ein Video zu erstellen, das sich genausogut als Theatervorführung einstudieren lässt.
        Dementsprechend kann man auch nicht anhand des Videos zu 100% ausschließen, dass das Video gestellt wurde, denn es gibt keine festen Anhaltspunkte für eine Fälschung.
        Es besteht die Möglichkeit, dass alles echt ist und Navalny die Wahrheit sagt.

        Andererseits wäre es für Russland unmöglich die Anschuldigung zu widerlegen, weil Russland in diesem Fall als Angeklagter keine glaubwürdige Aussage treffen kann.
        Wenn der Mann nicht beim Geheimdienst gearbeitet hat, dann ist es für Russland praktisch unmöglich dies nachzuweisen. Es wären in unseren Medien immer wieder nur russische Behauptungen. Westliche Geheimdienste wären hier bei uns eine glaubwürdige Quelle. Ob die das versuchen? Fraglich.
        Dementsprechend bleibt nur die Möglichkeit sich zu fragen, wie logisch es ist, dass so ein Gespräch stattgefunden hat. Das haben die Russen in Frage gestellt. Viel mehr kann man nicht tun.
        Der Tathergang bei der Vergiftung ist meiner Meinung nach nicht logisch. In dem Hotelzimmer waren mehrere Leute aus Navalnys Team. Keiner außer ihm hatte irgendwelche Vergiftungserscheinungen. Wenn eine Wasserflasche vergiftet wurde, wie konnte man dann sicher sein, dass ausgerechnet Navalny daraus trinkt. Wenn, wie im Video behauptet die Unterhose vergiftet wurde, dann musste man genau die richtige Unterhose vergiften, damit er im Flieger umkippt und das war ja scheinbar das Ziel. Hätte Navalny die Unterhose nicht zur passenden Stunde gewechselt, sondern schon früher, dann wäre der Plan schiefgegangen. Novichok scheint außerdem ungeeignet, um die dauer bis zur Wirkung so genau vorherbestimmen zu können.
        Warum konnte Navalny außerdem überleben, ohne irgendwelche Folgen davonzutragen. Ausgerechnet bei ihm scheiterte es scheinbar an der Dosis. Und die Ärzte in Russland waren ja angeblich auch gekauft und hätten versucht ihn umzubringen.
        Armes Russland, dass Ärzte dort es nicht einmal schaffen jemanden der im Koma liegt unauffällig aus dem Weg zu räumen. Es müssen dort sehr schlechte Ärzte gewesen sein, die es aber trotzdem oder versehentlich noch irgendwie geschafft haben ihn ins künstliche Koma zu versetzen.

        Meiner Meinung nach ist die Sache einfach unglaubwürdig. Dementsprechend tendiere ich zu der Hypothese, dass kein derartiges Gespräch mit einem Geheimdienstmitarbeiter stattgefunden hat.
        Letztendlich ist das natürlich auch nur Spekulation, aber ich sehe für die Russen keine Möglichkeit den Verdacht glaubwürdig von sich abzuwenden, wenn die Anschuldigungen falsch sind. Gleichzeitig ist es einfach so ein Video zu drehen. Dementsprechend sehe ich auch das Video nicht als großes Argument für Navalny.

        1. Gestern habe ich mir das Video mit englischer Übersetzung endlich mal angeschaut, allerdings nur 20 Minuten. Es ist tatsächlich ziemlich überzeugend gemacht, aber alles andere als überzeugend. Der „Agent“ wird so oft stutzig, ohne die Konsequenzen daraus zu ziehen, dass es schon wieder einstudiert wirkt. Nach Minute 19 flüstert jemand so deutlich in Nawalnys Telefon, dass der „Agent“ es eigentlich gehört haben muss. Mich kann dieses Video nicht überzeugen, im Gegenteil.

  11. „Gestern habe ich mir das Video mit englischer Übersetzung endlich mal angeschaut, allerdings nur 20 Minuten.“

    Gut zu wissen, dass Sie in den vorherigen Kommentaren über ein Video geschrieben haben, dass Sie noch nicht gesehen hatten und nun circa die Hälfte davon. Kann man machen, muss man aber nicht.

    1. Yellow6, wenn Sie in einem Betrieb arbeiten würden, in dem ein neues Produktionsverfahren entwickelt wird und jemand, den Sie nur vom Namen kennen, ruft Sie morgens an und behauptet, dasss der Chef ihn beauftragt hat ihm genau zu erklären, was bei den ersten Versuchen schief gegangen ist. Würden Sie das einfach so ausplaudern oder würden Sie den Anruf irgendwie merkwürdig finden?

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