Meinungsfreiheit?

Bild-Zeitung feuert Chefreporter wegen Mitarbeit an Russland-freundlichem Buch

Die Bild-Zeitung hat gemeldet, dass sie einen Chefreporter gefeuert hat, weil er als Mitautor eines Buches genannt wird, in dem Russland - nicht die russische Politik - positiv dargestellt wird. Russen oder Russland zu mögen, ist für deutsche Journalisten gefährlich.

Man stelle sich einmal vor, eine große russische Zeitung würde ihren Chefreporter feuern, weil er an einem Buch mitgearbeitet hat, in dem es um die „Faszination und Anziehungskraft“ der USA, die man öfter besuchen sollte, um das Land „zu entdecken, um es lieben zu lernen“ und um Freundschaften mit den Menschen in den USA zu schließen. Die Rede ist also von einem Buch, dessen Thema nicht die Politik der USA, sondern die Menschen und das Land selbst ist. Ein Buch also, in dem es letztlich darum geht, Freundschaften mit den einfachen Menschen in den USA schließen. Man könnte auch sagen, dass das Buch sich für Völkerfreundschaft einsetzt.

Es ist unvorstellbar, dass eine russische Zeitung einen Journalisten wegen der Mitarbeit an so einem Buch feuern würde. Im Gegenteil, denn ich übersetze viele Berichte der russischen Medien ins Deutsche und die Leser des Anti-Spiegel wissen, dass auch die russischen Staatsmedien stets positiv über die Menschen in anderen Ländern berichten, auch wenn deren Regierungen eine anti-russische Politik machen, über die die russischen Medien entsprechend negativ berichten.

Russische Medien trennen streng zwischen den Menschen in einem Land und der Politik der Regierung eines Landes. So sollte es ja auch sein.

Nur ist es in Deutschland – und im Westen generell – leider nicht so. Dort vereinheitlichen die Medien Volk und Regierung und machen alle Menschen eines Landes verantwortlich für die Regierung ihres Landes. Wir sehen das beispielsweise im Sport, wo russischen Sportlern auf Druck des Westens die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen verboten wird, um sie für die Politik der russischen Regierung zu bestrafen. Die Medien berichten gerne pauschal von „den Russen“ und die deutschen Medien lassen keine Möglichkeit aus, auch mit psychologischen Tricks oder dreisten Lügen gegen „die Russen“ zu hetzen, damit das Feindbild Russland in die Köpfe der Menschen im Westen gepflanzt wird.

Nun hat die Bild-Zeitung, immerhin die größte Zeitung Deutschlands, einen ihrer Chefreporter vor die Tür gesetzt, weil er in dem – inzwischen auch in Russland erschienen – Buch „Russland lieben lernen: Einblicke in eine Welt-Kulturnation“ mitgearbeitet hat. Die Bild schreibt:

„Die BILD-Redaktion hat am Dienstag entschieden, den Dresdner Chefreporter Jürgen Helfricht (60) mit sofortiger Wirkung freizustellen. Hintergrund ist die Mitwirkung an einem Buchprojekt, über das die Redaktion nicht informiert wurde und das sie niemals genehmigt hätte.“

Es ist interessant, dass ein deutscher Journalist, wenn er in seiner Freizeit an einem Buch mitarbeitet, dazu die Genehmigung seines Arbeitgebers braucht. Wie passt das zu der Presse- und Meinungsfreiheit, die es angeblich in Deutschland gibt?

In dem Buch geht es ja nicht einmal um Politik und in dem Buch steht erst recht nichts geschrieben, was gegen deutsche Gesetze verstoßen wurde. Es ist einfach nur ein Buch, das Russland als Land positiv darstellt, positiv über die Menschen in Russland und über die russische Kultur und Geschichte berichtet.

Die Bild schreibt über das, was ihr an dem Buch nicht gefällt in fettgedruckten Buchstaben:

„Das Vorwort der deutschen Ausgabe hat der russische Kulturminister Wladimir Medinski (53) verfasst, der gleich zu Beginn die von „Ausländern“ oft „irreführenden, oberflächlichen“ Darstellungen Russlands anprangert und ihnen „propagandistische Ziele“ unterstellt. Auch im Buch selbst findet sich an mehreren Stellen eine verherrlichende Sichtweise auf den Kreml.“

Dass die Berichterstattung über Russland im Westen oft „irreführend und oberflächlich“ ist, finde ich noch sehr diplomatisch ausgedrückt. Ich schaffe es bei meiner Arbeit mit dem Anti-Spiegel gar nicht, auf alle „irreführenden, oberflächlichen“ Berichte deutscher Medien über Russland hinzuweisen, so viele sind es. Und ich würde das in vielen Fällen auch härter formulieren und sagen, dass viele Berichte westlicher Medien über Russland schlicht dreist gelogen sind.

Und dass der Westen „propagandistische Ziele“ hat, kann niemand bestreiten. Der Westen propagiert sein politisches und wirtschaftliches System der „liberalen Demokratie“ und wirbt nach Kräften dafür. Dass den Leuten bei der Bild das Wort „Propaganda“ nicht gefällt, mag sein, aber per Definition sind „Propaganda“, „Werbung“, „Reklame“ und „PR“ exakt das Gleiche. Dass der Westen sein politisches und wirtschaftliches System der „liberalen Demokratie“ bewirbt, bedeutet per Definition, dass der Westen dafür Propaganda macht.

Grundsätzlich kann die Kündigung des Journalisten niemanden überraschen, denn er arbeitet für die Bild, die zum Springer-Verlag gehört, der wiederum das vielleicht radikalste Organ der anti-russischen Agitation (der Fachbegriff lautet „Propaganda“) in Deutschland ist. Noch vor einigen Jahren mussten sich die Journalisten, die für Springer arbeiten wollten, schriftlich verpflichten, die NATO, die Westanbindung Deutschlands und Israel zu unterstützen.

Die Kündigung des Journalisten reiht sich ein in die lange Liste der deutschen Journalisten, die früher beim Mainstream gearbeitet haben und dann wegen der „falschen“ Ansichten ihre Jobs verloren und auch keine neuen Aufträge vom Mainstream mehr bekommen haben.

Was allerdings neu ist, ist, dass schon positive Äußerungen über die russische Kultur ausreichen, damit ein Journalist in Deutschland gefeuert wird.

Dass die russische Regierung behauptet, dass es dem Westen nicht um den Kampf gegen das „Putin-Regime“ geht, sondern um den Kampf gegen alles Russische generell, ist aber natürlich nur „russische Propaganda“…


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

35 Antworten

  1. Nun ja, in Russland wurde ja sogar der ausgesprochen pro-rusiische journalist Konstantin Dolgov von Telega ONLINE gefeuert weil er ein Interview mit Prigozhin geführt hat. Ich bin sicher die eingeschränkte Redefreiheit ist nicht ausschliesslich ein Deutsches Problem.

  2. Wie kann man überhaupt bei dem amerikanischen Hetzblatt arbeiten? Einfach widerlich, wie die ihre rassistische Fratze immer wieder zeigen.

    1. @Ruebezahl

      Gute beobachtet, ein Journalist der für BILD schreibt und der nicht russophob ist, das passt irgendwie nicht zusammen.

  3. Die beste Lösung für einen nun 60-Jährigen Journalisten der nun für nichts tun sein Geld bekommen. Aber auch natürlich die beste Reklame für das Buch selbst, wenn die Bild dieses Buch als negativbuch beschreibt.

  4. Dass die BILD die radikalste anti-russische Agitation betreibt, stimmt glaube ich nicht. Die Qualitätspresse ist viel schlimmer. Bild hat die meisten Leser. Viele von denen tummeln sich in sozialen Netzwerken. Und einige kriegen die „Wahrheit“ mit. Auf die muss Bild Rücksicht nehmen.

    Während die Intellektuellen komplett in ihrer Blase leben. Denen kann Journalist alles böse über Russland erzählen, und sie glauben es.

  5. Die Gleichschaltung der deutschen Medien sollte damit ein weiteres Mal offensichtlich sein.
    Und das Abwatschen des Verfasser eines Buches zur Völkerverständigung, lässt Übles ahnen.

      1. War nicht verärgert, nur enttäuscht, dass ich scheinbar nicht verstanden wurde.
        Das aber war wiederum ein Missverständnis von mir.
        Alles gut.

  6. Gestern war ich vom Spiegel wieder überrascht. Ich weiß nicht, wie können die Journalisten in eine Rubrik gegenseitige Materialien gar nicht lesen! Innerhalb 30 Mniuten kommen zwei Artikel raus.
    https://www.spiegel.de/kultur/bolschoi-theater-moskau-wladimir-urin-nimmt-abschied-nach-kritik-am-krieg-in-der-ukraine-a-3c076008-289d-4dbf-85b3-593c7c3945ff
    Zitat:
    Politik und Kultur hängen in Russland eng zusammen: Bolschoi-Chef Wladimir Urin hatte eine Erklärung gegen den Angriff auf die Ukraine unterzeichnet. Nun nimmt der Theaterdirektor Abschied von der Kompanie.
    https://www.spiegel.de/kultur/waleri-gergijew-uebernimmt-bolschoi-theater-von-wladimir-urin-a-abcd6b74-484f-4354-a3cf-dea85bf34058
    Zitat:
    Ex-Chefdirigent der Münchner Philharmoniker Putin-Freund Gergijew übernimmt Bolschoitheater.
    Bei den Münchner Philharmonikern musste er wegen seiner Nähe zu Wladimir Putin abtreten. Doch in Russland macht Walerij Gergijew weiter Karriere.

    Spiegel merkt nicht, dass die zwei GLEICHE Faktoren UNTERSCHIEDLICH bewertet sind! Pfui, Teufel!

  7. Hab vor einem halben Jahr „Russisch Brot“ gekauft und fast damit gerechnet, beim Verlassen des Geschäftes angehalten zu werden.

    Ich weiß nicht, ob das schon länger so ist, aber die Packung ziert ein großes „ABC“ und einen sehr kleinen Schriftzug „Russisch Brot“.

    1. Ulfkotte war ein Agent. Der hat genau die Narrative unters Volk gebracht, die ihm am meisten schaden.
      Wenn’s drauf ankam, wenn die Stimmung wie 2008 am Kipppunkt war, stand der auf der Seite Merkels.

        1. Jepp, das war so eine falsche Aussage. Ulfkotte betrachtete sich aber selbst als Agent, liess sich kaufen und und machte den Kram aber igendwann nicht mehr mit.

      1. @Ikaros Seit vielen Jahren werden immer wieder Insider und/oder Kritiker des Wertloswestens geselbstmordet oder sterben plötzlich, bevor sie zu viele Informationen oder Hintermänner/-frauen preisgeben können. Das fing nicht erst mit dem angeblich gemeinsamen Selbstmord der RAF-Mitglieder im Hochsicherheitsknast an.
        Ganz aktuell der plötzliche Tod der Leiterin des U-Ausschusses bei der EU-Kommission zum Pfizer-Deal von Flinten-Uschi.

  8. „Die Welt“ gehört ja wie die BILD zu Springer und war bis ungefähr 2005 EU-skeptisch. (ich kann mich nur an Die Welt erinnern, weil ich die Kolumen von Daniel Hannan immer gelesen habe)
    2005 begann die große Säuberung und heraus kam ein neoliberales Kampfblatt, dessen Position unberechenbar ist. Darum geht es glaube ich auch, daß Politik unberechnbar wird.
    Als Merkel den CDU-Vorsitz übernahm, sagte sie bei ihrer Antrittrede: wo wir sind, ist die Mitte! Die politische Mitte kann man auf Basis der Verfassung definieren, aber nicht so Merkel. Ihr war klar, daß die Reise an den extremen Rand gehen würde, und so konnte Adolf Hitler genauso die Mitte symbolisieren wie Pol Pot. Merkel hat die Sprache, die Verfassung und die politische Glaubwürdigkeit radikal zerstört. An dieser „Richtline“ gemessen, müssen Politiker und Medien lügen, beschönigen, vertuschen.

    Sie bestimmte auch die Grenze des Sagbaren: die EU ist alternativlos. Aus der Sicht Brüssels sind die Staaten Besatzungszonen, die von den Parteien kommissarisch verwaltet werden. Denn Richtlinien und Gesetze aus Brüssel werden immer sofort umgesetzt.

    BILD und Welt wie auch so mancher Blog geben sich gerne den Ruf des Kritischen, aber das ist Pseudo, trendy Kritik. Wie es ja auch trendy Demos gibt. Was trendy ist, sagt uns T-Online in den Megamärkten, das ist betreutes demonstrieren.
    Bei den entscheidenden Themen sind sie sich dann alle einige, was auf Absprachen deutet. Die Grenzgänger bewachen den Bürsselzirkus.

  9. Das linientreue Bild-Komitee findet das Vorwort von Wladimir Medinski anstößig ..

    „Ein solches Weltbild hat in einem Haus wie BILD, das schon seit rund zehn Jahren mit eigenen Reportern über die russische Aggression in der Ukraine intensiv berichtet, keinen Platz. Redaktion und Verlag werden zeitnah auch die sich daraus ableitenden arbeitsrechtlichen Konsequenzen ziehen.“

    .. und der Spiegel „Russland-Jubelbuch“ weiß Schlimmes über die Causa zu berichten:

    „Zusätzliche Brisanz gewinnt der Fall »Russland lieben lernen« dadurch, dass das Buch auch ins Russische übersetzt wurde.“

    Die Süddeutsche berichtet von „Putin-Schleimspur“.

    Ausgangspunkt war ein Bericht in Stefan Niggemeiers Übermedien durch Doreen Reinhard aus Dresden („Putin-Jubelbuch“). Im Jahre 2010 hat Jürgen Helfricht auch noch ausgerechnet ein Buch über das „Zauberhafte Dresden“ verfasst. Ebenjenem Dresden, über das der DGB Sachsen (dresden.dgb.de) die Frage stellt: „Warum fühlen sich Nazis in Dresden wohl?“.

    Nun hat also ein weiterer deutscher Journalist den Springer-Stiefel zu spüren bekommen.

  10. Bei der Gelegenheit möchte ich an Assange erinnern.
    Free Assange!!!
    Der Wertloswesten kann das so nicht, Journalisten bis zum Tode unter schlechtesten Bedingungen inhaftieren und Journalisten in der Ukraine und in Israel offen ermorden und andere Länder anprangern weil da auch ähnliches passiert..

  11. Mit Entsetzen muss ich mich an den langjährigen WDR-Journalisten und WDR-Intendanten (sic!) Fritz Pleitgen und seiner Reisereportage „Väterchen Fritz bei „Väterchen Don““ erinnern, die der ARD im Jahr 2008 eine zweiteilige Sendung wert war und auch als Buch bei Kiepenheuer & Witsch erschienen ist.

    Man wird den 2022 verstorbenen Pleitgen wohl wegen Ketzerei und Frevel exhumieren.

    https://www.kiwi-verlag.de/buch/fritz-pleitgen-tina-baumeister-vaeterchen-don-9783462040463

    „Väterchen Don“, ARD, 25.12.2008 und 26.12.2008, 19 Uhr 15
    [https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/vaterchen-fritz-bei-vaterchen-don-1724395.html]

  12. Ich habe das Buch nicht gelesen. Aber wenn Herrn… dem Co-Autoren nichts nachzuweisen ist, sollte er klagen.
    Da steht auch kein Staatsanwalt vor.

    1. Er wird nicht klagen.
      „Das Vorwort der deutschen Ausgabe hat der russische Kulturminister Wladimir Medinski (53) verfasst,…“
      Das Ergebnis ist legitimierte Hetze und weisungsgebundener Staatsanwaltschaft.

      Dazu bräuchte es einen Rechtsstaat. Möglicherweise ein fauler Kompromiss, der den Autor nicht allzusehr schädigt, wenn er dazu schweigt…

    2. @Zappenduster

      Die Möglichkeit einer Klage hängt vom Arbeitsvertrag ab.
      Wenn dieser beeinhaltet, dass Nebentätigkeiten nicht der Erlaubnis des Arbeitgebers bedürfen, ist eine Klage möglich.
      Meistens ist es aber umgekehrt, das bedeutet Nebentätigkeiten müssen immer mit dem Arbeitgeber abgklärt werden und jeder Arbeitnehmer gut tut daran, sich die Erlaubnis, die im übrigen Inhalte und Anzahl der Stunden der Nebentätigkeit beschreiben sollte, schriftlich geben zu lassen.

  13. Angst, Hass, Größenwahn, Gier und Dummheit sind (nicht nur) in Deutschland seit einiger Zeit feste Bestandteile des Handelns in Medien, Politik, Verwaltung und leider auch Kultur geworden.
    Wer da nicht mitmacht oder gar widerspricht muss entsorgt werden.
    Das ist mitlerweile so unhinterfragt und dreist möglich, dass mir übel wird.
    Der Totalitarismus mit all seinen menschenverachtenden Seiten hat sich in die Menschen eingefressen.
    Sie machen mit.
    Die Lüge wird immer größer, irrwitziger und abscheulicher.
    Sie ist salonfähig geworden.
    Die Freiheit und der Frieden werden niedergebrüllt und der Tag, an dem salonfähig darauf eingedroschen wird ist nicht weit.
    Dann werden die brüllenden von Hass verzerrten Fratzen ganz öffentlich und von der Menge beklatscht umherziehen. Von den Einpeitschern gehetzt und von Medien und Politik beschönigt.
    Das all dies wieder möglich geworden ist, lässt mich ehrlich gesagt verzweifeln.
    Der Faschismus ist wieder da, unter uns.

  14. Jasmin Kosubek hat auf ihrem YT Kanal ein Interview mit Wolfgang Herles, dem ehemaligen ZDF Moderator veröffentlicht.
    Es ist sehr passend zum Thema.

  15. Die von der CIA finanzierte Gründung der Blödzeitung hat bis heute direkten Einfluß auf den Arbeitsvertrag bei diesen Springer-Medien. Es wird verlangt, dass sich jeder Mitarbeiter in den Dienst der Interessen der US-Mörderbande/-besatzer stellt. Kritik an den Verbrechen der USA und Ihrer Vasallen ist verboten. Ebenso verboten sind positive Berichte über politische Gegner oder Systeme. Seit etwa 2000 wurden die Daumenschrauben nochmal mehr angezogen, um alle auf Linie zu bringen.

  16. Nichts neues beim Kadavergehorsam

    http://www.ra-kotz.de/narrenschiff.htm

    Das Lied ist im uebrigen von Reinhard Mey, Chor Hannes Wader, Konstantin Wecker und Stefan Stoppok, 1998.

    Wikihausen meint

    „Das Narrenschiff ist eine von Sebastian Brant 1494 veröffentlichte, spätmittelalterliche Moralsatire, in der Narren als gottverneinende, sündige Figuren dargestellt werden, die in jedem Kapitel jeweils ein typisches menschliches Laster zeigen. Auch das gleichnamige Bild von Hieronymus Bosch aus dem Jahr 1500 zeigt entsprechende dekadente, unmoralische Figuren. Das Bild eines Schiffes, das beladen mit Narren der Gesellschaft einen kritischen Spiegel vorhält, wurde seit dem Mittelalter immer wieder aufgegriffen.

    Der Text von Reinhard Meys Lied nimmt eindeutig Bezug auf Politik und Gesellschaft. Die Schiffsführung und die Mannschaft lassen sich als Metapher für die Politik sehen, die weiteren Personen auf dem Schiff als eine für die Gesellschaft. Dieser Bezug wird insbesondere in der zweiten Strophe des Liedes deutlich. Es zeichnet das Bild eines Schiffes, auf dessen Kommandobrücke korrupte, selbstbezogene und lethargische Gestalten den Ton angeben, während sie das Schiff sehenden Auges bei schwerer See auf ein Riff und damit in den Untergang fahren lassen und keiner der auf den eigenen Vorteil bedachten Mannschaft bereit oder gewillt ist, etwas dagegen zu tun. Die Mannschaft wird als unfähig dargestellt, das Schiff auf Kurs zu bringen. Sie, aber auch die Personen an Bord allgemein, werden als Menschen dargestellt, die – einmal an der Macht oder mit Einfluss – von ihren früheren Idealen nichts mehr wissen wollen. Die schweren Bedingungen, denen das Schiff ausgesetzt ist, stehen für den durchweg negativ gezeichneten Zeitgeist, dem die übrigen Menschen auf dem Schiff und damit die Gesellschaft nichts entgegensetzen will.

    Die Zustände auf dem Schiff beschreibt das Lied als dystopische Gesellschaft, in der sich Dealer, Betrüger und andere zwielichtige und skrupellose Gestalten keine Mühe geben müssen, sich und ihre Handlungen zu verstecken, und die lemminggleich der Führung des Schiffes in den Untergang folgt. Die Gesellschaft sieht weg, ist unbeweglich und will von den Umständen an Bord nichts wissen.

    Das Lied bleibt insofern unkonkret, als nicht klar benannt wird, wer gemeint ist. Er wird daher auch immer wieder in verschiedenen politischen Kommentaren zitiert. Mey selber bezeichnete sein Lied „als Bericht zur Lage der Nation“[4], das „mit jeder Regierung aktueller“ würde[5]. Entstanden ist es im letzten Jahr der Regierungszeit von Bundeskanzler Helmut Kohl. Kohls Nachfolger als Bundeskanzler, Gerhard Schröder, ging Mey später in seinem Lied Gernegroß ziemlich direkt an, allerdings ohne ihn namentlich zu erwähnen. Das Narrenschiff reiht sich ein in eine ganze Reihe von Meys Liedern, die Zeitgeist, Politik und gesellschaftliche Fehlentwicklungen kritisieren“

    Es geht also um Politik, nicht Betriebliches.

  17. Mein Vater hat noch viele viele Russen totgeschossen, mit seiner Haubitze! Als er später Russland besuchte, haben ihm die Alten dafür keinen Vorwurf gemacht, eher die Gemeinsamkeit betont, im Krieg gewesen zu sein!

    Warum?
    Weil die Russen einen Unterschied schon damals machten, zwischen Deutsch und Faschist!

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