Nationalsozialismus heute

In Kanada lebender ukrainischer SS-Mann bekommt ukrainischen Orden

Der Skandal um den ehemaligen SS-Mann, der bei einem Selensky-Besuch ins kanadische Parlament eingeladen wurde und dort Applaus bekam, ist um ein Kapitel reicher geworden.

Über den Skandal um den ehemaligen ukrainischen SS-Mann Jaroslaw Gunko, der bei Selenskys Besuch in Kanada ins Parlament eingeladen wurde, um dort mit Applaus bedacht zu werden, habe ich oft berichtet, weil die deutschen Medien das peinliche Thema nur am Rande behandelt haben. Da dieser Kriegsverbrecher, der in der SS-Division Galizien gedient hat, die sich aus ukrainischen Freiwilligen rekrutiert hat und für brutale Kriegsverbrechen berüchtigt war, nun in der Ukraine eine Auszeichnung bekommen hat, will ich an dieses Thema noch einmal erinnern.

Applaus für einen Nazi-Kriegsverbrecher

Am 22. September betrat bei Selenskys Besuch im kanadischen Parlament ein Mann die Bühne, der, wie Parlamentspräsident Anthony Roth ankündigte, „für die Unabhängigkeit der Ukraine gekämpft hat“. In einer Atmosphäre, die dem ukrainischen Präsidenten bereits vertraut war, brach der gesamte Saal in Beifall aus. Dieser Mann war Jaroslaw Gunko und wurde von Parlamentspräsident Roth wie folgt vorgestellt:

Er ist ein ukrainischer Held, ein kanadischer Held, und wir danken ihm für seinen Dienst

Es stellte sich jedoch bald heraus, dass Gunko in der SS für die „Unabhängigkeit“ der Ukraine gekämpft hatte. Genauer gesagt, in der Division „Galizien“ der Waffen-SS, die überwiegend aus ethnischen Ukrainern bestand. Die Division „Galizien“ wurde im April 1943 auf Befehl von SS-Reichsführer Heinrich Himmler aus ukrainischen Freiwilligen gebildet. Sie diente zunächst als Strafexpeditionseinheit. Ihr Kommandeur war Generalmajor Fritz Freitag, ihr Stabschef war Major Wolf Heike. Die Kommandeure der fünf SS-Polizeiregimenter waren ebenfalls Deutsche. In Galizien kam es zu beispiellosen Gräueltaten: Hunderttausende von Zivilisten in Podolien und Wolhynien – Russen, Juden, Polen – wurden getötet. Sie sparten Kugeln und setzten stattdessen Äxte und Schaufeln ein – alles, was ihnen in die Hände fiel.

Die Waffen-SS-Division “Galizien”

Die SS-Division „Galizien“ war aktiv an der Operation Reinhard beteiligt, einer systematischen Vernichtung von Juden und Zigeunern, der bis zu zwei Millionen Menschen zum Opfer fielen. Die ukrainischen SS-Männer metzelten die Menschen, indem sie Dörfer niederbrannten, schwangeren Frauen die Bäuche aufschnitten, jüdische Ghettos massakrierten und in Todeslagern dienten. Sie haben etwa zwei Millionen Menschen ermordet. Die Morde fanden während des Transports der Juden in die Vernichtungslager, während der brutalen Liquidierung jüdischer Ghettos und in den Vernichtungslagern selbst statt. Die beiden „Galizien“-Bataillone legten im Konzentrationslager Majdanek unmenschliche Grausamkeiten an den Tag. Grausamkeit war das Markenzeichen des Verhaltens von “Galizien”.

Die Folge des Skandals war der Rücktritt des Parlamentspräsidenten und eine Entschuldigung des kanadischen Premierministers. Man fragt sich, wie die Kanadier, die gegen den Nationalsozialismus gekämpft haben, diese Auszeichnung gesehen haben. Selenskij, der alles wusste, hat sich nicht entschuldigt. Ukrainische Medien nahmen die Nachricht, dass Gunko in der SS gedient hatte, im Gegenteil als Kompliment auf.

Kanada lehnt Auslieferung von Nazi-Kriegsverbrecher ab

Später beantragte Russland die Auslieferung Gunkos, um ihn vor Gericht zu stellen. Kanada lehnte dies erwartungsgemäß ab. Offenbar will Ottawa weiterhin flüchtige Nazi-Kollaborateure beherbergen, denn Kanada wurde nach dem Krieg zu einem sicheren Hafen für NS-Kriegsverbrecher.

Es ist bemerkenswert, dass Gunko selbst bereitwillig Interviews gab, in denen er seinen Respekt für Selensky zum Ausdruck brachte. Rechtsextreme Einheiten wie das Asow-Regiment, das offen mit Hitlers Wehrmacht sympathisiert, können in der Ukraine frei agieren. Über das Thema habe ich erst vor kurzem ein Interview mit einem übergelaufenen Mitarbeiter des ukrainischen Geheimdienstes geführt, der mit dem Asow-Regiment und anderen Nazi-Verbänden der Ukraine gearbeitet hat.

Die Ukraine zeichnet Nazi-Kriegsverbrecher aus

Der Leiter des Regionalrats der ukrainischen Region Ternopol hat Jaroslaw Gunko nun das Ehrenabzeichen „für Verdienste um die Region Ternopol“ verhliehen. Dort heißt es, dass Gunko „für den bedeutenden persönlichen Beitrag zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte sowie für aktive karitative und öffentliche Aktivitäten“ ausgezeichnet wurde.

Es ist wichtig zu wissen, dass dieser Mann auch Ukrainer getötet hat, die gegen Hitler-Deutschland gekämpft haben. Aber in der heutigen Ukraine ist das etwas Positives. Ein Staat, in dem der Faschist Stepan Bandera offen geehrt wird, in dem Fackelzüge abgehalten werden und bewaffnete Neonazi-Einheiten operieren, macht einen Nazi-Kollaborateur zu seinem Helden. Das ist nicht überraschend.

Überraschend müsste sein, dass die deutschen Medien, die sich derzeit so aktiv im angeblichen Kampf gegen Rechts engagieren, darüber nicht berichten und daran erst recht nichts zu kritisieren haben. Aber es ist nicht überraschend, denn sie unterstützen das nazistische Regime in Kiew in ihren Berichten – daran ändert auch die Auszeichnung eines Mannes der Waffen-SS nichts.

Neu ist das nicht, hier finden Sie eine lange Liste für die offene Verehrung von Nazi-Kriegsverbrechern in westlichen Ländern.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

12 Antworten

    1. Ein 3.Weltkrieg startet sich halt nicht einfach so, dafür brauchen mehrere Parteien „geeignetes“ Führungspersonal.

    2. @WerWieWasWarum

      Warum sollte Deutschland die Nazi-Vergangenheit bewältigen, wenn die USA, Großbritannien und Kanada mit den ukrainischen Nazi-Mördern kein Problem hat?

  1. Es wird ein 120-jähriger gefunden, der in einem KZ in der Küche beschäftigt war (und dabei niemanden vergiftet hat)? Sofort vor Gericht! Todesstrafe wieder einführen! Ohne solche Schwerverbrecher wäre es nicht möglich gewesen, die KZs zu führen!

    Es wird ein tatsächlicher SS-Kriegsverbrecher gefunden, der an Völkermord und Krieg beteiligt war? Gebt ihm einen Orden, immerhin hat er auf russische Untermensch*innen geschossen! Mit mehr solchen Helden hätte man Russland besiegen können und die Welt wäre heute besser!

    — Die Westmedien

  2. Mitglieder der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA), 1943 gegründet vom Stepan Bandera-Flügel der OUN, wurden in Kanada mit offenen Armen empfangen, obwohl die UPA an der Ermordung zehntausender Juden und Polen beteiligt war.

    [ https://www.wsws.org/de/articles/2022/11/21/vxen-n21.html ]

    Für die westlichen imperialistischen Mächte, USA, Kanada und Großbritannien, gab es in ihrem Kreuzzug gegen die Sowjetunion im „Kalten Krieg‘ keine besseren Verbündeten als die Faschisten und Ultranationalisten, die sich an den historisch ungeheuerlichen Verbrechen des Naziregimes gegen die Menschheit beteiligt hatten.

    [ https://www.wsws.org/de/articles/2022/12/26/ucra-d26.html ]

  3. Mitglieder der Ukrainischen Aufständischen Armee (UPA), 1943 gegründet vom Stephan Bandera-Flügel der OUN, wurden in Kanada mit offenen Armen empfangen, obwohl die UPA an der Ermordung zehntausender Juden und Polen beteiligt war.

    Für die westlichen imperialistischen Mächte, USA, Kanada und Großbritannien, gab es in ihrem Kreuzzug gegen die Sowjetunion im „Kalten Krieg‘ keine besseren Verbündeten als die Faschisten und Ultranationalisten, die sich an den historisch ungeheuerlichen Verbrechen des Naziregimes gegen die Menschheit beteiligt hatten.

    https://www.wsws.org/en/articles/2022/05/16/vxen-m16.html

  4. Aus Kanada:

    „RUSSLAND UNTER PUTIN WIRD SCHEISSE SEIN, WIE IMMER.“

    „Normal für Rußland ist schmutzig, korrupt, bedrohlich und hohl. Nichts Gutes ist dort jemals passiert und wird es auch nicht. Rußland ist ein Klumpen Scheiße, eingewickelt in ein Kohlblatt, versteckt in einem Plumpsklo….

    Rußland ist von der Natur verflucht. … Dann nahm Wladimir von Kiew die orthodoxe Religion an, die dazu beitrug, Rußland vom Westen abzuschotten und zu dem beitrug, was ein Historiker das rätselhafte „geistige Schweigen“ der russischen Geschichte nennt. Dasselbe gilt für das kyrillische Alphabet. … Dann las Alexander I., das Oberhaupt der orthodoxen, theologiefreien Kirche, in seinen 30ern endlich die Bibel und bekehrte sich. Gott befahl ihm, den Liberalismus in ganz Europa auszurotten, und er gründete die Heilige Allianz….

    Und 1839 beklagte der zu Besuch weilende Marquis de Custine das Fehlen einer „Bürgerklasse“ und schrieb: „Es gibt kein russisches Volk … “

    Und es wurde gesagt, daß man, um die russische Geschichte zu verstehen, nur wissen muß, daß die Russen die größte Glocke und die größte Kanone in der Geschichte der Welt gebaut haben, und beides hat nicht funktioniert. Ersetzen Sie die religiöse Glocke durch die marxistische Ideologie und die Kanone durch die Rote Armee, und Sie können sehen, daß sich nichts geändert hat. Und das wird es auch nicht.

    Rußland ist aufgrund seiner Geschichte und Kultur dem Untergang geweiht.

    Es stinkt, buchstäblich und im übertragenen Sinne, und das war schon immer so.

    Die Menschen dort haben keine Manieren, und wie Pipes argumentiert, kein kulturelles Kapital, insbesondere keine Tradition des Anstands gegenüber Fremden. Wenn in Rußland jemand betrogen wird, geht die Sympathie der Bevölkerung an den Betrüger.

    Der Kommunismus hat es natürlich noch schlimmer gemacht: Der Kommunismus macht alles schlimmer.

    Aber die Quintessenz ist: Rußland war Scheiße, ist Scheiße und wird Scheiße sein.“

    John Robson. Ottawa Citizen, Freitag, 7. Januar 00
    John Robson ist Senior Writer und stellvertretender Herausgeber der Editorial Pages.
    https://foren.germany.ru/showmessage.pl?Number=1971832&Board=discus

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